Maria Caspar-Filser

Biografie

1878 Maria Filser wird am 7. August in Riedlingen an der Donau als viertes Kind von Josef Filser und Maria Filser-Eggert geboren. Ihr Vater ist im Staatssdienst an den verschiedenen Oberämtern, zuletzt als Oberamtmann (-Landrat) in Heidenheim und Balingen. So verbrachte Maria Filser ihre Jugendzeit in Riedlingen, Bad Buchau, Ulm, Heidenheim und Balingen. 
1896-1903 Studium an der Akademie Stuttgart bei Prof. Friedrich von Keller und Prof. Gustav Igler und in München als Schülerin von Prof. Ludwig von Herterich. Auf der Stuttgarter Akademie trifft sie Karl Caspar wieder, den sie aus Kindertagen von Heidenheim kennt. Auszeichnung durch die Akademie. 
1905 Von nun an ist Maria Filser in allen bedeutenden Ausstellungen - vorerst der Münchner Secession - innerhalb und außerhalb Deutschlands vertreten. Verlobung mit Karl Caspar. Reise nach Paris mit ihm und Mathilde Huber, einer Studienkollegin von Stuttgart. Ausst.: Ebingen 
1907 Hochzeit in Balingen. Ausst.: Ebingen 
1907-1909 Das Ehepaar Caspar-Filser wohnt zeitweilig in München und Dalingen und Gottlieben/Schweiz - im Atelier an der "Drachenburg", das sie mit dem Maler Hans Brühlmann und seiner Frau mieten. 
1909 Maria Caspar-Filser wird Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, bei dessen Ausstellungen - von 1907 bis zu dessen Auflösung 1936 - sie regelmäßig vertreten ist. Das Malerehepaar Caspar-Filser läßt sich endgültig in München nieder. Doch immer wird das Schwabenland ein bevorzugter Ferien- und Arbeitsaufenthalt bleiben. In München entwickelt sich um das Malerpaar ein großer kultureller Freundes- und Bekanntenkreis von Künstlern und Wissenschaftlern, unter anderem Lou Albert-Lasard, Julius Baum, Alice Berend, Georg Britting, Hans Carossa, Otto Fischer, Julius Hess, Karl Hofer, Alexeij von Jawlensky, Paul Klee, Alfred Kubin, Rudolf Oldenbourg, Rainer M. Rilke, Edwin Scharff, Adolf Schinnerer, Hugo Troendle, Regina Ullmann, Konrad Weiß. Ausst .u.a.: Stuttgart - Kunstverein 
1910 Anläßlich einer Ausstellung der Münchner Secession in Wien wird Maria Caspar-Filser korrespondierendes Mitglied der "Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreichs". Ausst. u.a.: Darmstadt - Mathildenhöhe
1911 Erste Italienreise nach Neapel, Rom, Florenz, Sestri Levante und Venedig. Von nun ab fahren sie entweder im Frühjahr oder im Herbst immer wieder in den Süden. Als einzige Frau ist Maria Caspar-Filser Gründungsmitglied der Künstlervereinigung "Sema" (- Das Zeichen). Ausst. u.a.: Barmen - Kunstverein, Wiesbaden - Graefe, Düren - Hösch-Museum, Karlsruhe - Badischer Kunstverein, Magdeburg - Kunstschau, London - Grafton Gallery
1912 Es erscheint die "Sema-Mappe" mit Originalgraphiken ihrer Mitglieder (u.a.: Caspar, Klee, Kubin, Scharff, Schiele, Schinnerer). Erste Ausstellung der Künstlervereinigung in München. Ausst. u.a.: Leipzig - Kunstverein, Dresden - Richter, Köln - Internat. Sonderbund 
1913-1914 Ebenfalls als einzige Frau ist sie Gründungsmitglied der "Münchner Neuen Secession", in der sie bei allen Ausstellungen bis zu deren Auflösung 1937 vertreten ist. Aufenthalt in Florenz, zusammen mit Karl Caspar, der den Villa-Romana-Preis des Deutschen Künstlerbundes erhalten hatte. Wegen Ausbruch des Ersten Weltkrieges müssen sie Italien vorzeitig verlassen. Ausst. u.a.: Posen - Museum, München - Caspari, Essen - Museum, Bremen - Kunsthalle, Nürnberg - Dürerverein, Wien - Helle, München - Große Internationale 
1914 Die Graphik-Mappe "Kriegsbilderbogen Münchner Künstler" enthält eine Tuschpinsel-Lithographie von ihr und im 1. Heft des "Zeit-Echo" - ein Kriegstagebuch der Künstler - ihre Graphik "Toter Soldat" (Beiträge u.a. Graf Keyserling, Rainer Maria Rilke, Annette Kolb). Ausst. u.a.: Hamburg - Kunstverein, Frankfurt - Goldschmidt, Kassel, Stuttgart Kunstverein, 1. Ausstellung der Münchner Neuen Secession 
1915 Ausst. u.a. Chemnitz Kunsthütte, Düsseldorf - Schulte, Ausstellung der Münchner Neuen Secession: München, Wiesbaden, Zürich, Basel 
1916 Wird Maria Caspar-Filser zum Mitglied der Berliner Secession gewählt und beteiligt sich an deren Ausstellungen. II. Sonderausstellung der Kestner-Gesellschaft Hannover. Ausst. u.a.: München - Thannhauser 
1917 Geburt des einzigen Kindes, der späteren Malerin Felizitas Köster-Caspar. Bereits drei Wochen danach malt sie das Bild "Sonnenblumen im Freiland". Ausst. u.a.: Frankfurt, Basel, Hamburg - Kunstverein, Wiesbaden - Nassauer Kunstverein, München - Thannhauser 
1918 Gründungsmitglied der Vereinigung Münchner Graphiker "Die Mappe" (die Graphikmappe enthält Originalblätter der Mitglieder u.a.: Caspar, Gulbransson, Seewald, Scharff, Unold). Ausst. u.a.: München - Caspari, Dresden - Künstlervereinigung, 12. Sonderausstellung der Kestner-Gesellschaft Hannover 
1919 Mitglied der Salzburger neuen Künstlervereinigung "Der Wassermann" (die Graphikmappe enthält Originalblätter der Mitglieder u.a.: Caspar, Faistauer, Harta, Kubin, Schiele). Ausst. u.a.: Bern - Kunsthalle, Dresden - Kunstverein, Stuttgart - Schaller, Darmstadt -Jüngste Deutsche Kunst
1920 Ausst. u.a.: Leipzig - Kunstverein, Hannover - Neue Kunst, Meisterwerke Deutscher Kunst 
1921 Der Bildhauer Edwin Scharff modelliert eine Terrakotta-Büste von Maria Caspar-Filser. Der Dichter und Philosoph Konrad Weiß schreibt eine längere Abhandlung über Maria Caspar-Filser - veröffentlicht in der Zeitschrift "Kunst und Dekoration". Ausst. u.a.: Lübeck - Museum, Baden-Baden - Deutsche Kunst 
1922 Gleichzeitige Berufung Karl Caspars als ordentlicher Professor durch die Akademien Stuttgart und München. Sie entscheiden sich für München und arbeiten gemeinsam in dem großen Atelier der Münchner Akademie. Die Caspar-Schule ist in den Bildern ihrer Schüler heute noch auf Ausstellungen durch das besondere Farbgefühl zu erkennen. Ausst. u.a.: Stuttgart Schwäbische Graphik, München Thannhauser. 
1923 Ausst. u.a.: Berlin - Akademie der Künste, Rom - Internationale 
1924 Ausst. u.a.: Ulm - Museum, Stuttgart - Neue Deutsche Kunst, München - Deutsche Malerei der letzten 50 Jahre, Venedig - XIV. Biennale 
1925 Verleihung des Professorentitels an Maria Caspar-Filser als erste deutsche Malerin. Ausst. u.a.: München - Caspari, Berlin - Große Berliner, München - Kunstverein, Augsburg-Schwaben in der bildenden Kunst, Pittsburgh - Internationale 
1926 Ausst. u.a.: Philadelphia, Detroit, St. Louis - Carnegie, venedig - XV. Biennale 
1927 Wird sie in den Vorstand des Deutschen Künstlerbundes gewählt. Ausst. u.a.: Hannover - Kunstverein, Darmstadt, Berlin, München - Neue Kunst, Frankfurt - Frankfurter Künstlerbund 
1928 "Eine Studie zu Zeitkunst - Maria Caspar-Filser" von Konrad Weiß in der Zeitschrift "Die Kunst". Eine geplante Monographie konnte nicht mehr erscheinen, das Manuskript hat sich erhalten. Ausst. u.a.: Nürnberg - Deutsche Kunst der Gegenwart, Friedrichshafen - Kreis,Venedig - XVI. Biennale 
1929 Nach dem Tod ihres Bruders Eduard Filser, der Pfarrer auf Schloß Baldern war, endet die "Glückliche Zeit" - die jährlichen Semesterferien während des Sommers auf Schloß Baldern im Ries. Erwerb eines Landhauses im Inntal. Ausst .u.a.: München - Caspari, Ulm - Museum, Stuttgart - Schaller 
1930 Ausst. u.a.: München - Caspari, Basel - Münchner Kunst der Gegenwart 
1931 Ausst. u.a.: Wien - Deutsche Kunst der Gegenwart, Hannover - Große Kunstausstellung 
1932 Wird sie zum Mitglied der "Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnen" gewählt. Ausst. u.a.: Nürnberg - Münchner Künstlerpersönlichkeiten 
1933 Ausst. u.a.: München - Neue Pinakothek 
1935 Ausst. u.a.: München - Sonderausstellung Neue Pinakothek 
1936 Während der Ausstellung "50 Jahre Landschaftsmalerei und Bildnisplastik" in der Neuen Pinakothek München, werden die Gemälde von Maria Caspar-Filser und Karl Meisenbach, einem Schüler von Karl Caspar, auf Befehl von Minister und Gauleiter Wagner als "entartet" entfernt. 
1937 Widerfährt Karl Caspar das gleiche Schicksal. Vier seiner Werke aus Münchner Museen werden auf der Ausstellung "Entartete Kunst" im alten Galeriegebäude am Hofgarten, München angeprangert. Er verliert sein Lehramt. Aus den Museen und öffentlichen Sammlungen Deutschlands werden Gemälde und Graphik von beiden Künstlern entfernt und vernichtet. Bis heute ist von Maria Caspar-Filser nur ein Gemälde aus der Staatsgalerie München nach dem Krieg im beschlagnahmten Atelier von Ernst Barlach, Güstrow, aufgetaucht und ist nun im Museum in Rostock (Arntz). Im Kunsthaus Schaller in Stuttgart haben sie ein letztes Mal Gelegenheit, ihre Bilder auszustellen. 
1938 Zum 60. Geburtstag widmet ihr Konrad Weiß das Gedicht "Rose um Rose". 
1939 Die letzten Reisen ins Ausland vor dem Krieg. Maria Caspar-Filser erhält keine Bezugsscheine für Malmittel. Leinwand und Farben werden ihnen von Freunden und Schülern geschickt und hauptsächlich von ihr genutzt, während ihr Mann vorwiegend zeichnet. 
1944 Totalbombenschaden der Münchner Wohnung. Verlust vieler Gemälde, Bücher und Dokumente. 
1945 Erste Ausstellung nach dem Krieg "Kunst der Gegenwart" im Schaetzler-Palais in Augsburg. 
1946 Ausst. u.a.: Ulm - Kunstverein, Konstanz - Kunstwochen, Regensburg - Münchner Künstler 
1947 Wird Maria Caspar-Filser der Kunstpreis der Stadt München durch Oberbürgermeister Karl Scharnagl verliehen. Gründungsmitglied des Künstlerverbandes "Neue Gruppe" in München und Beteiligung an deren Ausstellungen bis zu ihrem Tod. Ausst. u.a.: Schwetzingen - Natur und Sinnbild, Bamberg - Deutsche Kunst der Gegenwart, Nürnberg - Kunst mit neuen Augen, München, Basel - Bayerische Kunst der Gegenwart, Essen - Große Kunstausstellung, Heidelberg - Deutsche Maler sehen Italien 
1948 Zum 70. Geburtstag widmet ihr der Dichter Hans Carossa ein Epigramm. Ausst. u.a.: Stuttgart - Herrmann, Nürnberg - Maier-Lengling, Venedig - Biennale, Zürich - Bayerische Kunst der Gegenwart 
1949 Ausst. u.a.: München - Kunstschaffen in Deutschland, München, Basel - Bayerische Kunst der Gegenwart, München - Städtische Galerie 
1950 Gründungsmitglied des neugegründeten "Deutschen Künstlerbundes" in Berlin. Ausst. u.a.: Kiel - Kunsthalle, München - Im Zeichen der Frau, Berlin - Akademie der Bildenden Künste 
1951 Wird sie zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste gewählt. Ausst. u.a.: Stuttgart - Staatsgalerie, Erlangen - Orangerie, Kiel - Deutsche Malerei des 20. Jahrhunderts 
1952 Maria Caspar-Filser und Karl Caspar erhalten gemeinsam als erste den neugeschaffenen "Oberschwäbischen Kunstpreis". Ausst. u.a.: Saulgau - Museum, Rosenheim - Städtische Galerie, Hannover - Kunstverein, Bozen - Premio Internazionale
1953 Ausst. u.a.: Duisburg - Städtisches Museum, Düsseldorf - Die Malerin und Bildhauerin, Hannover - Kunstverein, Zürich - Zeitgenössische Deutsche Kunst, München - Preisträger der Stadt 
1954 Ausst. u.a.: Darmstadt - Museum, Wiesbaden - Mensch und Ding, Bozen - Premio Internazionale per le Pittrici 
1955 Ausst. u.a.: Reutlingen - Spendhaus, Bochum - Museum, Münster - Landesmuseum, Oberhausen - Museum, Düsseldorf - Rheinische Secession, Ravensburg - Landschaft Oberschwaben 
1956 Am 21. September stirbt Karl Caspar. Ausst. u.a.: München - Kunstverein, Recklinghausen, Linz - Deutsche Kunstpreisträger seit 1945 
1957 Ausst. u.a.: Rom - Deutsche Kunst von 1905 bis heute, Rosenheim - Städtische Galerie, München - Christliche Kunst 
1958 Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Bildenden Künste. Der Dichter Georg von der Vring widmet ihr zum 80. Geburtstag ein Ritornell. Ausst. u.a.: Saulgau - Museum, Schaffhausen - Museum, Friedrichshafen - Museum, Mailand - Deutsche Kunst von 1905 bis heute, Paris - Deutsche Kunstpreisträger, München - Aufbruch der Moderne 
1959 Verleihung des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik durch den Bundespräsidenten Theodor Heuss an Maria Caspar-Filser als erste Malerin. Ausst. u.a.: Stuttgart, Heilbronn, Karlsruhe - Kunstverein, Würzburg - Richterhalle, Friedrichshafen - Museum, Augsburg - Schaezler-Palais, Freiburg-Kunst aus drei Ländern, Paris - Union femmes peintres, Baden-Baden - Kunsthalle 
1960 Ausst. u.a.: Ulm - Kunstverein, Schaffhausen - Schwäbische Künstler, Konstanz - Bücherschiff, München - Münchner Künstler
1961 Anläßlich der Ausstellung in Paris, in der Galerie d'art moderne, wird ihr die "Medaille D'Argent de la ville Paris" verliehen. Ausst. u.a.: Reutlingen - Spendhaus, Ebingen - Stadthalle, Stuttgart - Gedokhaus, Biberach - Museum, Hannover, Rom - Bundes Gedok 
1962 Kulturpreis der Stadt Rosenheim. Remigius Netzer macht für den Bayerischen Rundfunk den Film "Besuch bei der Malerin Maria Caspar-Filser". Ausst. u.a.: Paris, Edinbourgh - Club internationale feminin
1963 Anläßlich der Sommerausstellung im "Haus der Kunst", München wird Maria Caspar-Filser der Burda-Preis verliehen. Ausst. u.a.: Stuttgart - Märcklin, München - Kunstverein 
1964 Ausst. u.a.: Herford - Kunstverein, Bremen - Graphisches Kabinett, Oberhausen - Städtische Galerie, München - Maler aus München, Friedrichshafen Museum
1965 Beteiligung an der Wanderausstellung durch Amerika, veranstaltet vom Auswärtigen Amt, Bonn und der Schulz-Gesellschaft. 
1966 Ausst. u.a.: Freiburg - Stadthalle, Tübingen - Kunstverein, Paris - Musee d'art moderne 
1968 Am 12. Februar stirbt Maria Caspar-Filser in ihrem Haus in Brannenburg und wird auf dem alten Friedhof an der Kirche im Familiengrab beigesetzt. 
In der Basilika zu Weingarten findet ein feierliches Requiem statt. Gedächtnisausstellung: München - Städtische Galerie, Saulgau - Museum, Ravensburg - Galerie Altes Theater.

Bemerkung: Die jährlichen Ausstellungen der Künstlervereinigungen, bei denen Prof. Maria Caspar-Filser Mitglied war: Deutscher Künstlerbund, Berlin Secession, Münchner Secession, Münchner Neue Secession, Neue Gruppe u.a. sind nicht mitaufgeführt.

Ausstellungsverzeichnis: Archiv Haus Caspar-Filser. Die Veröffentlichung dieser Dokumente erfolgt mit der Genehmigung von Frau. Felizitas Köster-Caspar.